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Ratgeber Garten

G. B. Ist Kaffeesatz gut für meine Beerensträucher?

G. B. Ich sammle Kaffeesatz und habe gelesen, dass dieser den Gartenboden sauer macht. Darf ich den Kaffeesatz auch unter meine Beerensträucher streuen, und wenn ja, unter welche und wie viel pro Quadratmeter? Ich habe rote, gelbe und schwarze Johannisbeeren, Kruselbeeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren, Aronia, Maulbeeren und süsse Vogelbeeren. Weiter finden sich in meinem Garten viele Heilpflanzen: Gibt es eine Liste mit Pflanzen, die einen sauren Boden brauchen? Die gelbe Johannisbeere und die Kruselbeere möchte ich zudem versetzen – die Sträucher stehen aber schon 10 bis 15 Jahre am Ort. Geht das noch? 

Der Einfluss von Kaffeesatz ist meines Wissens noch nicht zuverlässig erforscht. Entsprechend findet man diesbezüglich widersprüchliche Informationen. Ich persönlich halte mich daher an die Erkenntnis von Paracelsus, die besagt, dass in jedem Fall die «Dosis» entscheidend ist, ob Kaffeesatz nun einen positiven, neutralen oder vielleicht sogar negativen Effekt hat. Weil jedoch verbindliche Forschungsresultate fehlen, kann ich Ihnen keine Auskunft zur Dosis geben. Im Zweifelsfalle bin ich persönlich eher für Zurückhaltung.

Bezüglich einer Liste von Pflanzen, die saure Erde benötigen, kann nicht immer eine eindeutige Einstufung gemacht werden. In Ihrer Aufzählung ist der Fall lediglich bei den Heidelbeeren klar. Diese benötigen definitiv einen Boden mit tiefem pH-Wert. Alle anderen von Ihnen aufgeführten Pflanzen – inklusive der Heilpflanzen – benötigen meiner Ansicht nach keinen sauren Boden. Es gibt jedoch Pflanzen, die mit saurem Boden umgehen können, und andere, die einen solchen gar nicht mögen. Statt sich auf Listen zu verlassen, rate ich Ihnen eher, die Blattfarbe zu beobachten. Daran kann am einfachsten und verlässlichsten erkannt werden, ob einer Pflanze der pH-Wert des Erdreichs passt oder allenfalls Anpassungen nötig sind.

Zum Versetzen: Die erwähnten Beerensträucher wurzeln nicht sehr tief, und eine Verpflanzung sollte gut möglich sein. Der Wurzelballen kann im Durchmesser durchaus etwas reduziert werden.

S. R. Mein Nachbar schützt seine sensiblen Obstbäume an einer Südwand erst Anfang Februar mit einem Wintervlies. Ist es dann nicht bereits zu spät?

S. R. Mein Nachbar schützt seine sensiblen Obstbäume an einer Südwand erst Anfang Februar mit einem Wintervlies. Ist es dann nicht bereits zu spät?

Die Hauptherausforderung für Obstbäume ist die Wintermorgensonne, die nach kalten Winternächten auf das gefrorene Holz brennt. Ab Februar wird die Sonne kräftiger und scheint wieder öfter. Dadurch steigt das Risiko von Spannungsrissen am Holz und damit einhergehenden Frostschäden. Aufgrund der Abstrahlung der Rückwände sind Spalierobstbäume an östlich und südlich ausgerichteten Wänden besonders gefährdet. Das Vlies dient der Schattierung der unverzichtbaren Stämme und Leitäste. Im Mittelland passt es, diesen Schutz erst im Februar anzubringen. In Höhenlagen sollte er bereits früher vorgesehen werden.

J. K. Lohnt es sich, bei Obstbäumen oder Rosen jetzt eine «Winterspritzung » vorzusehen?

J. K. Lohnt es sich, bei Obstbäumen oder Rosen jetzt eine «Winterspritzung» vorzusehen?

Früher hatte man Obstbäume, Beerensträucher und Rosen tatsächlich vorbeugend mit einer sogenannten «Winterspritzung» gegen überwinternde Schädlinge behandelt. Damals kamen Präparate zum Einsatz, die derart giftig waren, dass sie während der ganzen Winterzeit wirksam waren. Mittlerweile wurden die damaligen Wirkstoffe verboten und durch umweltschonende Präparate auf Rapsölbasis ersetzt. Letztere wirken ebenso zuverlässig, unter der Bedingung, dass sie erst kurz nach dem Schwellen der Knospen angewendet werden, sobald sich erste Blattspitzen aus den Knospen herausschieben. Daher spricht man heute nicht mehr von einer «Winterspritzung», sondern von der «Austriebsspritzung». In dieser Phase erwachen die Schädlinge aus ihrer Winterruhe und sind dabei besonders anfällig. Davor sind die Schädlinge in ihrem Überwinterungsstadium zu robust, als ihnen der Ölfilm der Austriebsspritzungen Schaden zufügen könnte. Auch eine zu späte Anwendung ist schlecht, weil das Öl die schützende Wachsschicht (Kutikula) der jungen Blätter schädigen könnte. Für eine wirksame Austriebsspritzung gilt es somit, ein kurzes Zeitfenster von lediglich knapp 14 Tagen vorzusehen, bei dem auch die unterschiedlichen Austriebszeitpunkte zu berücksichtigen sind. 

H.B.: Welche Pflanzen eignen sich für eine immergrüne Hecke?

H.B.: Ich habe eine lange Thuja-Hecke als Gartenbegrenzung (2m hoch). Stellenweise ist die Thuja-Hecke dürr und braun geworden, wie man es an vielen anderen Orten auch sieht. Welche Ersatzpflanzen eignen sich für eine immergrüne Hecke. Geht auch Efeu?

Ja, die Thuja-Pflanzen gehören zu den sogenannten "Klimaverliererinnen". Die Hitze- und Trockenperioden 2018 und 2019 haben ihnen geschadet und entsprechend anfällig wurden sie auf Schwächeparasiten. Darum präsentieren sie sich nun so mitgenommen. 

Weil wir nicht wissen, wie sich das Klima in den kommenden Jahren verhalten wird, und wir die diesbezügliche Anpassungsfähigkeit der Thuja-Alternativen noch nicht kennen, rate ich bis auf Weiteres von Monokulturhecken ab. Lediglich durch Mischhecken aus verschiedenen Arten kann sichergestellt werden, dass sich eine Alternativpflanzung in 5-10 Jahren nicht gleich präsentiert wie die Thujen heute.

Als immergrüne Heckenpflanzen infrage kommen sowohl Buchsbaum, Stechpalme, Wacholder, Liguster und Eibe als auch Efeu. Wobei mir bewusst ist, dass Buchs gegen Buchsbaumzünsler und Efeu, Liguster und Eibe regelmässig gegen Dickmaulrüssler behandelt werden müssen. Auch darum ist eine Mischpflanzung empfehlenswert. 

BILD:ZVG

N.Z.: Handelt es sich bei den Larven im Boden um Schädlinge?

N.Z.: Beim Umstechen des Gartenbodens kamen Larven zum Vorschein, ca. 5 bis 10 cm unter der Erdoberfläche. Diese sind 20 mm lang, 5 mm im Durchmesser. Sind es Schädlinge? Wenn ja, wie kann ich sie bekämpfen?

 

Es lohnt sich, genau hinzusehen. Auf den ersten Blick könnte man Engerlinge vermuten. Dem ist aber nicht so. Die Bilder, die Sie uns geschickt haben, zeigen Wildbienen- oder Hummeleier. Wir empfehlen Ihnen dringend, den Boden nicht umzugraben, sondern vor der Pflanzung nur das Erdreich zu lockern. Eine Bekämpfung ist somit nicht notwendig.

Y.L.: Mein Federkohl im Topf wurde innert einer Woche bis auf den Stiel abgefressen.

Mein Federkohl im Topf wurde innert einer Woche bis auf den Stiel abgefressen. Vorher wuchs er noch schön buschig. Dazwischen liegt nicht mehr als eine Woche. Auf der Erde liegen kleine gelbe Kügelchen. Wer war der Übeltäter und was kann ich dagegen tun?

 

Federkohl vorher und naher. Bilder: ZVG

Ihre Federkohlpflanzen wurden vermutlich von den Raupen der Kohlweisslinge dezimiert. Die kleinen gelben Kügelchen auf der Erde sind der Kot der Raupen. Der Zyklus der Raupen ist tatsächlich ziemlich rasch: Sie schlüpfen aus den Eiern, fressen 3 bis 5 Tage und ziehen sich dann zur Verpuppung zurück. Weil gemäss Ihrem Bild auch das Herz der Pflanzen weggeknabbert wurde, gehe ich nicht davon aus, dass sich diese erholen werden. Die beste Gegenmassnahme gegen die Raupen ist das Abdecken der Kohlpflanzenbeete mittels Insektenschutznetz. Ansonsten muss jeweils rechtzeitig und regelmässig auf die Pirsch nach den grünen Raupen gegangen werden ...

H.S.: Unser Rasen wird von Unkraut zugewuchert, welches aber keine Blüten hat. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir den Namen und eine Bekämpfungsmethode nennen könnten. Bis jetzt konnte uns leider noch kein Gärtner Auskunft geben.

Das angehängte Bild zeigt eine Gundelrebe. Grundsätzlich tritt dieses Unkraut vornehmlich dort auf, wo der Untergrund verdichtet ist und der Rasen eher (zu)kurz gemäht wird.

 

BILD: ZVG

Somit gibt es einige Tipps für die Vorbeugung: Ich empfehle, den Rasen regelmässig zu mähen, um die Länge der Gräser auf einer Höhe über 4 cm zu halten. So erhalten die Gundelrebensamen nicht mehr ausreichend Licht, um zu keimen. Zwar handelt es sich bei den Samen um Dunkelkeimer, jedoch benötigen sie etwas Licht, was ihnen durchs Mähen verwehrt wird, solange Sie den Rasen nicht zu kurz schneiden. Da der Rasen durch das Mähen kräftiger wird und dichter wächst, kann sich die Pflanze auch nicht mehr so einfach ansiedeln.

Das Erdreich der betroffenen Bereiche würde ich 1 bis 2 Mal im Jahr mit etwas Schwarzerde verbessern. Je durchlässiger und lockerer das Erdreich, umso weniger breiten sich die Gundelreben aus.

Falls Sie einen akuten Befall bekämpfen wollen, müssen Sie noch aktiver gegen das hartnäckige Gewächs vorgehen. Grundsätzlich lässt sich Gundelrebe als Flachwurzler gut mechanisch entfernen. Alternativ kann ein Rasenunkrautvertilger wie z.B. 'Loredo' von Compo/Gesal angewendet werden. Da die Blätter der Gundelrebe behaart sind, wirken die Unkrautvertilger nicht ganz so zuverlässig: Der Wirkstoff perlt auf der Behaarung ab. Darum sollte der Rasenunkrautvertilger mit einem Netzmittel ergänzt werden.

F. S.: In unserem Gemüsegarten sind seit zwei Jahren Drahtwürmer in stattlicher Anzahl vorhanden. Die Drahtwürmer fressen die Wurzeln von Setzlingen (mit wenigen Ausnahmen) an, so dass das Pflanzen kaum mehr möglich ist. Was können wir dagegen tun?

Leider gibt es gegen Drahtwürmer keine elegante Lösung respektive kein «Gegengift». Bei den sogenannten «Drahtwürmern» handelt es sich um die Larven von Schnellkäfern. Je nach Art kann die Entwicklung der Tiere vom Ei bis zum fertigen Käfer bis zu fünf Jahre dauern. Gegen die lästigen Schädlinge helfen lediglich Kartoffelfallen. Hierfür werden halbierte Kartoffeln mit der Schnittfläche nach unten auf die Erde gelegt. Die Drahtwürmer fressen sich dann in die Kartoffeln und können dort gegen Abend und/oder am frühen Morgen einfach eingesammelt werden.

H.B.: Wie kann man die Stinkwanze an den Himbeeren und Brombeeren beseitigen? Am stärksten sind die Beerensträucher von Stinkwanzen befallen, wenn die Früchte reif sind – dies in sehr grosser Anzahl.

H.B.: Wie kann man die Stinkwanze an den Himbeeren und Brombeeren beseitigen? Am stärksten sind die Beerensträucher von Stinkwanzen befallen, wenn die Früchte reif sind – dies in sehr grosser Anzahl. Dann kann ich nicht mehr spritzen. Einsammeln ist sehr aufwendig. Viele Beeren sind bereits nicht mehr geniessbar.

Leider gibt es gegen Wanzen keine elegante Lösung respektive kein «Gegengift». Weil die Wanzen erst kommen, wenn die Früchte reif sind, müsste man die Pflanzenschutzpräparate ja während der Ernte anwenden. Und vergiftete Früchte will niemand essen. Fallen zur Reduktion des Befallsdrucks sind in Entwicklung, jedoch werden solche Wanzenfallen erst in einigen Jahren marktreif sein. Die einzige zweckmässige Gegenmassnahme ist somit das Einpacken der am ärgsten betroffenen Pflanzen mit Insektenschutznetzen. Dabei ist mir bewusst, dass dies einfacher geschrieben als getan ist …

P.M.: Warum nützt meine Giessbehandlung gegen Dickmaulrüssler nicht?

Wer Mitte April die Larven der Dickmaulrüssler durch Giessbehandlungen mit Nematoden bekämpft, bleibt im Sommer vor allzu argen Frassschäden verschont. Wenn aber am falschen Ort gegossen oder die direkte Umgebung nicht ebenso behandelt wird, bleibt der Erfolg aus. Ein Beispiel: Bei einem Gartenbesitzer, der die Wirkung der Giessbehandlung vehement angezweifelt hatte, machten wir eine Gartenbegehung. Dabei stellten wir fest, dass sich die Dickmaulrüssler- Brutstätte nicht im Garten selbst, sondern in der Erde der Dachbegrünung befand. Erst als das Flachdach mitbehandelt wurde, stellte sich der Erfolg ein.

Ich sehe bereits Käfer – bringt dann die Giessbehandlung etwas? Im April können jeweils Käfer beobachtet werden, die munter umherkrabbeln. Dabei handelt es sich jedoch nur um einzelne Exemplare, die besonders gut geschützt den Winter als Käfer überleben konnten – sie sind unproblematisch.

Lässt sich die Giessbehandlung auch einfacher vornehmen? Das Dosiersystem AquaNemix 1.25 V beispielsweise lässt sich direkt am Wasserschlauch anschliessen und erleichtert das Ausbringen der Nematoden.

Ab wann gibt es «Brettchen» mit Nematoden gegen die Käfer? Für die einzelnen Käfer, die man im April entdeckt, lohnt es sich noch nicht, Brettchen auszulegen. Die Brettchen zur Reduktion der Käfer sind ab Juni erhältlich. Da diese teurer sind als die Nematoden zum Giessen, bleiben die «Brettchen » lediglich eine punktuelle Ergänzung zur wichtigeren Giessbehandlung im April und Oktober.

Was tun, wenn Koniferen im Winter plötzlich braune Nadeln bilden?

Winterschäden an Koniferen können unterschiedliche Ursachen haben.

BILD: ERWIN MEIER-HONEGGER

• Problem: Wintertrockenstress

Sobald der Boden gefriert, sind die Wurzeln der immergrünen Pflanzen auf Wasser angewiesen, das auch in den Nadeln gespeichert ist. Bei Wind oder intensiver Wintersonne wird über die Nadeln selbst bei gefrorenem Boden Wasser verdunstet. Anhaltend kalte Winterperioden entwässern die Bäume, was zu Trockenstress und braunen Nadeln führt. Diesbezügliche Schadbilder betreffen meist die ganze Pflanze, und das Schadbild beginnt an den Triebspitzen.

Lösung: Immergrüne Gehölze in Gefässen oder an trockenen Orten müssen in frostfreien Phasen ab und zu bewässert werden.

• Problem: Wintersonnenbrand

Bei abrupter Sonneneinstrahlung nach frostigen Nächten können der Morgensonne exponierte Nadeln regelrecht «gekocht» werden. Vergleichbar mit unserem «Kuhnagel », wenn wir Menschen kalte Hände unter warmes Wasser halten. Wintersonnenbrand erkennt man am punktuellen Auftreten brauner Nadeln.

Lösung: Exponierte Pflanzen können mit einem Vlies leicht schattiert werden.

• Kein Problem: Natürliche Bräunung

Koniferen priorisieren Nadeln, die am meisten Sonnenlicht erhalten und die effektivste Photosynthese ermöglichen. Jeder frische Zuwachs stellt die älteren Nadeln buchstäblich in den Schatten. Die zwei- bis dreijährigen Nadeln im Innern der Pflanzen werden somit nutzlos – sie werden regelmässig abgestossen.

Wenn die Triebspitzen grün und lediglich die inneren, älteren Nadeln braun werden, besteht somit kein Grund zur Sorge. Dies ist der natürliche Nadelwechsel. Wer durch einen Koniferenwald wandert, spürt unter seinen Füssen eine weiche Nadelschicht, die sich über die Jahre am Boden – Schicht für Schicht – ansammelt. Dies beweist, dass Koniferen einen natürlichen Nadelwechsel haben und in ihrem Wachstumszyklus ihre ältesten Nadeln phasenweise abstossen.

K.K.: Unser Birnbaum hat eine Krankheit auf den Blättern und harte Knollen in der Frucht. Wie wird unser Birnbaum wieder gesund?

Unser Birnbaum hat seit jeher – wir wohnen seit 15 Jahren hier in Rhäzüns (GR) – eine Krankheit auf den Blättern und harte Knollen in der Frucht. Auf Anraten unseres Gärtners habe ich es mit Spritzen im Frühjahr versucht, das hat aber nichts geändert, weshalb ich es nach ein paar Jahren wieder sein liess. Die Birnen schmecken trotzdem super gut, die harten Knollen müssen einfach vor Verzehr weggeschnitten werden. Wie wird unser Birnbaum wieder gesund?

 

BILDER: ZVG

Ihre Bilder zeigen einerseits die «Steinigkeit» der Birne und andererseits eine Infektion mit Birnengitterrost. Wegen der Steinigkeit waren die Birnen im vergangenen Jahr vielerorts beulig verformt und hatten im Fruchtfleisch steinharte Einschüsse. Diese trichterförmigen Vertiefungen oder gar höckerigen Fruchtdeformationen können verschiedene Ursachen haben.

Bormangel durch Trockenheit

Eine Ursache für verunstaltete Früchte mit Buckeln, Einbuchtungen und Verkorkungen im Fleisch ist Bormangel. An walnussgrossen Früchten entstehen Einsenkungen mit grünlich-glasigen Stellen. Die Schale ist korkig und rissig. Die Früchte verformen sich unregelmässig – im Extremfall sind sie richtiggehend verkrüppelt. Im Fruchtfleisch findet man Nekrosen (Innenkork), und zwar auch nahe beim unregelmässig entwickelten Kerngehäuse (Unterschied zur Stippe). Eine weitere Form des Bormangels ist der sogenannte «diffuse Kork». Die Früchte sind äusserlich nicht verkrüppelt, sondern zeigen im fortgeschrittenen Reifestadium – vor der Ernte – eine raue Oberfläche. Im Fruchtfleisch sind bräunliche Gewebepartien erkennbar. Solche Mangelerscheinungen machen sich hauptsächlich in trockenen Jahren bemerkbar – das Bor wird nicht gelöst und kann nicht aufgenommen werden. Auf mangelhaft durchlüfteten und schlecht entwässerten Böden verstärkt sich das Schadbild. Ebenso wenn der pH-Wert im Boden zu hoch ist. 

Tipp: Wenn Bodentrockenheit der Grund für den Mangel ist, lässt sich durch Bewässerung die Verfügbarkeit des Bors im Boden erhöhen. Die Versorgung der Pflanzen mit Bor kann auch über Boden- und Blattdüngung ergänzt werden. Der «Beeren- und Obstdünger» von Hauert enthält eine Extraportion Bor. Mit der «Pflanzenkur» von Hauert kann Bor auch als Blattdüngung mit 5 ml pro Liter Wasser über die Blätter appliziert werden.

Viröse Steinigkeit der Birne

Diese Viruskrankheit ist weltweit verbreitet, tritt aber bei uns recht selten auf. Befallen werden Birnen- und Quittenbäume. Bei sehr anfälligen Sorten wie «Boscs Flaschenbirne» oder «Hardys Butterbirne» zeigen sich auf den Jungfrüchten schon bei Beginn ihrer Entwicklung die ersten Symptome in Form eingesunkener dunkelgrüner Flecken oder Ringen auf der Fruchtschale. Mit dem Fruchtwachstum verstärken sich diese Verkrüppelungserscheinungen – die Einsenkungen vertiefen sich, und es entstehen deutliche Buckel. Unter den Eindellungen und Buckeln ist das Gewebe im Fruchtfleisch braun-schwarz verfärbt. Es entstehen grössere Steinzellenkomplexe und verholzte oder nekrotische Gewebepartien. Die Fruchtschale ist aber äusserlich unverletzt. Die betroffenen Früchte sind wegen des harten Fleisches, das überdies einen bitteren Geschmack hat, nicht essbar. Die Sorte «Williams Christbirne» ist gegen diese Krankheit offenbar tolerant.

Wanzenstiche

Auch Schäden, die von Wanzenstichen verursacht wurden, können ein ähnliches Erscheinungsbild ergeben. Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) steht zurzeit im Zentrum des Interesses. Sie gehört zur Gruppe der Pentatomiden (Schild- oder Baumwanzen) und wurde anfangs dieses Jahrhunderts aus Asien eingeschleppt. Der älteste Nachweis stammt aus Zürich-Seefeld aus dem Jahr 2004. Inzwischen hat sich das Insekt, das hierzulande noch ohne einen natürlichen Gegenspieler ist, stark ausbreiten können. Erkennungsmerkmale ausgewachsener Tiere sind einmal der schwarzweisse Saum am Hinterleib, die fünf unterschiedlich ausgeprägten, weisslich-gelben Punkte hinter dem Halsschild und die Fühler mit schwarzen und weissen Abschnitten. Die Wanzen haben ein sehr grosses Spektrum an Futterpflanzen. Bevorzugt werden Arten aus der Familie der Rosengewächse, nebst Kernobst auch Kirsche, Nektarine und Pfirsich. Darüber hinaus werden auch Gemüse- und viele Zierpflanzen befallen: Hibiskus, Buddleja (Sommerflieder), Wicke, Hainbuche, Wilde Rebe, Felsenbirne, Esche und viele weitere. In Gurken-, Peperoni- oder Tomatenkulturen wurden bedeutende wirtschaftliche Schäden festgestellt. 

Die grössten Schäden sind im Obstbau bisher an Birnen gefunden worden. Die Wanzen stechen die Früchte an und saugen Pflanzensaft. Durch den Speichel werden die Zellen an der Einstichstelle geschädigt, was zu einer Deformation der Früchte führt. Besonders bei frühem Befall – oft im oberen Kronenbereich – ist die Verformung der Früchte stark ausgeprägt. Dieses Erscheinungsbild ist jenem der Viruskrankheit ähnlich. Wenn die Früchte später angestochen werden, sind um die Einstichstelle eingesunkene Bereiche sichtbar. Die von Wanzenstichen hervorgerufenen «Steine» sind gelblich oder weiss, wogegen das harte Zellgewebe der von der virösen Steinigkeit befallenen Birnen braun oder schwärzlich ist.

Birnengitterrost

Die «Geschwulst» auf den Blättern wird durch Birnengitterrost verursacht. Der Birnengitterrost gehört zu den wirtswechselnden Rostpilzen. Er lebt das ganze Jahr auf dem Wacholder. Die Stellen, wo der Rostpilz die Wacholderzweige infiziert hat, sind spindelartig verdickt und das ganze Jahr erkennbar. Auf diesen vom Pilz besiedelten Zweiganschwellungen werden alljährlich im April/Mai gallertartige Sporenzäpfchen mit Pilzsporen produziert. Diese Pilzsporen infizieren die frisch ausgetriebenen Blätter des Birnbaumes. Auf den Birnblättern entwickeln sich an den Infektionsstellen blattoberseits gelbe bis rötliche Flecken, wo anschliessend auf der Blattunterseite geschlitzte Zäpfchen ausgestülpt werden. In diesen geschlitzten Zäpfchen bilden sich Pilzsporen, die ihrerseits einzig anfällige Wacholderarten befallen können. Birnbäume können sich nicht gegenseitig anstecken. Mit dem Blattfall im Herbst fällt auch der Rostpilz zu Boden und stirbt ab. Eine erneute Infektion der Birnbäume erfolgt erst wieder im nächsten Frühjahr, ausgehend von infizierten Wacholdersträuchern.

Tipp 1: Zur Verhütung der Krankheit sollten keine anfälligen Wacholderarten in der Nähe von Birnbäumen gepflanzt werden. Die Sporen werden mit dem Wind bis 500 m weit getragen, unter Umständen auch weiter. Je weiter entfernt die Infektionsquelle (Wacholder) von den Birnbäumen steht, desto geringer ist das Ausmass des Befalls und umgekehrt. Die wirkungsvollste Massnahme besteht deshalb darin, befallene Wacholdersträucher in der näheren Umgebung von Birnbäumen zu roden und zu schreddern.

Tipp 2: Falls der für den Befall verantwortliche Wacholder nicht gefunden wird, können die Blätter der Birnbäume durch vorbeugendes Behandeln mit Belrose von Maag geschützt werden. Es werden 2 Behandlungen zwischen Mitte Mai und Anfang Juni empfohlen. Wenn der Befall weniger als ein Drittel der Blätter betrifft, ist eine Behandlung nicht unbedingt notwendig. Der Pilzbefall schwächt den Birnbau wohl etwas, ist jedoch in keinem Fall eine ernsthafte Bedrohung, sondern eher ein ästhetisches Problem.

M.S.: Was kann man gegen Dickmaulrüssler-Käfer anwenden?

Seit einigen Jahren versuchen wir, den Dickmaulrüssler zu vertreiben – ohne zur Chemiekäule zu greifen. Wir haben gehört, dass Neemöl-Produkte eine gute Lösung sein sollen, also haben wir diese in Abständen von zwei Wochen zweimal gespritzt. Das Resultat: Die behandelte Hecke sieht noch elender aus als die unbehandelte. Was können wir tun? Auf dem Bild sehen Sie links die behandelte Seite, rechts die unbehandelte.

 

BILDER: ZVG

Wie Ihr Beispiel zeigt, ist die Wirksamkeit von Neem-Produkten gegen Dickmaulrüssler-Käfer umstritten. Was im Internet als wirksam angepriesen wird, funktioniert in der Realität manchmal nicht wie verheissen. Gegen Dickmaulrüssler ist die einzige bestätigte und seriös erprobte Reduktionsstrategie die Bekämpfung der Larven über die Wintermonate. 

Hierfür werden einmal Ende September respektive Anfang Oktober und ein zweites Mal Mitte April die biologischen Nützlingsnematoden ausgegossen. Wenn diese Behandlung konsequent zwei Mal im Jahr und über mehrere Jahre vorgesehen wird, hält sich der Befall über die Sommermonate in einem tolerierbaren Rahmen. Natürlich gibt es immer wieder Käfer, die zuwandern. Üblicherweise kommt es jedoch nicht mehr zu einem so massiven Befall wie von Ihnen dokumentiert.

In Ihrem Fall ist es wichtig, dass Sie die Pflanzen im kommenden Frühjahr grosszügig düngen, damit der frische Austrieb die beschädigten Blätter rasch versteckt.

C. O.: Die Früchte meines Aprikosenbaums sind von braunen Flecken verunstaltet. Was kann ich dagegen tun?

C. O.: Ich habe einen Aprikosenbaum, der an einer Hauswand wächst. Eigentlich gedeiht er bestens und trägt auch Früchte, aber wie auf dem Bild zu erkennen ist, weisen die Blätter Löcher auf und sterben am Ende ab. Die Früchte sind von braunen Flecken verunstaltet. Was kann ich dagegen tun?

Ihr Aprikosenbaum ist von einer Mischinfektion der Pilzkrankheiten Schrotschuss und Schorf befallen. Von Schorf befallene Früchte zeigen den von Ihnen dokumentierten Belag. Bei stärkerem Befall entstehen auch Risse, die tief in die Frucht vordringen. Der pilzliche Erreger überwintert auf jungen Trieben. Dort werden die Sporen gebildet, die im Sommer die Früchte infizieren. Der Befallsdruck ist witterungsabhängig. In manchen Jahren ist er sehr stark, in anderen deutlich schwächer.

Nach Niederschlägen in der Hauptinfektionszeit (Ende April /Mai, nach der Blüte) sind vorbeugende Pflanzenschutzbehandlungen empfehlenswert. Wichtig ist es auch, Fruchtmumien aus den Obstbäumen zu entfernen und befallene Triebe herauszuschneiden. So verhindert man, dass sich der Pilz weiter ausbreitet.

Die Flecken und Löcher in den Blättern werden durch den Schrotschusspilz verursacht. Die Bezeichnung Schrotschusskrankheit leitet sich von der Symptomatik der befallenen Blätter ab – diese sehen später aus, als wären sie von Schrot durchschossen worden. Im Frühjahr zeigen sich an noch jungen Blättern aufgehellte Punkte, die sich nach einigen Tagen rötlich-braun verfärben. Die Pflanze reagiert mit einer Abwehrreaktion darauf: Sie grenzt den Pilzerreger aus, was dazu führt, dass sich das kranke, nekrotische Blattgewebe aus dem gesunden herauslöst. Das Blatt sieht wie nach einer Schrotschussladung aus. Älteres Laub wird normalerweise kaum noch infiziert, da es einerseits zu widerstandsfähig geworden ist und andererseits die Temperaturen ab Juli für den Pilz nicht mehr ideal sind. Es kann aber witterungsabhängig ausnahmsweise auch noch im Sommer zur Infektion junger Triebe kommen. Die Pflanze kann jedoch gut mit diesem Befall umgehen. Solche Flecken und Löcher sind eher als ästhetische Beeinträchtigung zu betrachten. Die empfohlene vorbeugende Schorfbekämpfung mit Pflanzenschutzmittel wirkt auch gegen den Schrotschuss. Aber wie erwähnt: Es können ausschliesslich gesunde Blätter geschützt werden!

U. & R. W.: Wir haben in unserem Rasen Stellen mit vielen Löchern entdeckt, alle nahe beieinander.

U. & R. W.: Wir haben in unserem Rasen Stellen mit vielen Löchern entdeckt, alle nahe beieinander. Vielleicht von Mäusen? Wir haben es schon mit Mausefallen versucht, hatten aber bis jetzt keinen Erfolg. Wir beobachten jedoch, dass immer wieder Katzen vor den Löchern lauern.

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Die Löcher im Rasen werden tatsächlich durch Mäuse verursacht. Einzige Gegenmassnahme ist das Stellen von Mausefallen. Die «giftigen » Mausköder für die Anwendung im Freiland sind für private Anwender nicht mehr im Handel erhältlich. Falls Sie nicht selbst mit Mausefallen hantieren möchten, müssten Sie einen Profi respektive Gärtner engagieren, der die Mausköder bei Ihnen fachgerecht einsetzt, um die Mäuseplage zu reduzieren.

U. & R. W.: In unserem Garten nimmt der Springklee überhand. Was können wir dagegen tun?

U. & R. W.: In unserem Garten  nimmt der Springklee überhand. Was können wir dagegen tun? Er breitet sich immer mehr aus, vor allem dort, wo gerade nichts wächst.

BILD: ZVG

In der Tat kann der hornfrüchtige Sauerklee ein lästiges Unkraut sein. Eigentlich ist der Horn-Sauerklee ein attraktiver Bodendecker mit gelben Blüten und rötlichen Blättern, der mitunter auch als Zierpflanze kultiviert wird. Allerdings breitet er sich rasant aus und ist kaum einzudämmen. Da er leider auch in vielen Gärtnereien und Baumschulen ein Problemunkraut ist, wird er häufig über Wurzelreste in der Erde in Gärten hingeschleppt. Die reifen Samenkapseln öffnen sich ruckartig, schleudern die Samen heraus und tragen zusätzlich zur Verbreitung bei. Horn-Sauerklee ist zugleich ein Wurzel- und Samenunkraut. Am wirkungsvollsten ist die mechanische Bekämpfung, also durch jäten. Das sollte jedoch vor der Samenbildung im Sommer geschehen. Die Wurzeln müssen komplett entfernt werden, selbst aus kleinen Wurzelresten treibt die Pflanze sonst wieder aus. Auf gekalktem Boden wird der Klee etwas gebremst. Eine komplette Beseitigung zwischen Pflanzen ist leider nur selten möglich. Auch die chemische Behandlung ist zwischen den Kulturpflanzen schwierig, da beim Einsatz eines Unkrautvertilgers die umliegenden Pflanzen nicht mit dem Wirkstoff in Berührung kommen dürfen. Diesbezüglich empfehle ich einen Unkraut-Schaum. Mit diesem kann der Horn-Sauerklee punktuell «eingeschäumt» werden, ohne die umliegenden Pflanzen zu schädigen. Gut und relativ einfach lässt sich der Horn-Sauerklee im Rasen mit dem Mittel «Break-Royal» zurückdräng

E. J. : Kann man ein so hartnäckiges Unkraut wie Baumtropf thermisch, also mit grosser Hitze, vernichten? Oder hätten Sie ein anderes "Rezept" gegen diese Plage?

E. J. : Seit Jahren macht sich in unserem Garten das Unkraut Baumtropf breit. Wir haben schon ein paar Mal die Erde umgestochen, aber das Unkraut kommt immer wieder und breitet sich weiter aus. Kann man ein so hartnäckiges Unkraut wie Baumtropf thermisch, also mit grosser Hitze, vernichten? Oder hätten Sie ein anderes "Rezept" gegen diese Plage?

BILD: JRG – Stock.Adobe.com

Tatsächlich sind Baumtropf respektive Giersch besonders hartnäckige Begleitpflanzen. Obwohl ich sonst ein Fan des Jätens bin, rate ich beim Baumtropf davon ab: Man vermehrt ihn dadurch eher, als dass man ihn dezimieren würde. Auch wenn noch so "pingelig" alle Pflanzenteile aus der Erde geholt werden, bleiben immer einzelne Fragmente zurück, die umso frecher frisch austreiben.  

Ähnlich ist es bei der thermischen Behandlung: Dadurch stirbt lediglich der oberirdische Teil der Pflanze ab. Die unterirdischen Speicherorgane treiben munter wieder aus. Auch die Wirkung der Chemiekeule ist mehr als bescheiden. Als ausdauerndes Wurzelunkraut müsste Giersch über mehrere Jahre mehrfach im Jahr nachbehandelt werden, bis der Neuaustrieb schliesslich immer schwächer wird und dann vielleicht dereinst ganz ausbleibt.

Ein erfolgversprechenderer „Geheimtipp“ ist die Verdrängungstaktik mit Kartoffeln. Wenn man in der Baumtropf-Problemzone zwei Jahre Kartoffeln anpflanzt, verdrängen diese die Baumtropfpflanzen ziemlich zuverlässig. Diese Variante kann aber nicht in jeder Problemzone Anwendung finden. Dort, wo die Möglichkeit besteht, ist die Kartoffel-Verdrängungstaktik jedoch einen Versuch Wert. Und kürzlich hat mir eine Kundin berichtet, dass sie das Unkraut nicht nur durch Kartoffelpflanzen, sondern auch durch Kapuzinerkresse verdrängen konnte.

R. L.: Es ist jedes Jahr dasselbe. Im Frühling blühen die Bodendecker und spriessen grün in die Höhe. Sobald es aber warm wird, sterben die Triebe von der Mitte her ab.

BILD: ZVG

Das dokumentierte Schadbild ist als «Vinca-Triebsterben» bekannt; Fachleute sprechen von der Phoma- Stängelfäule am Immergrün. Optimale Bedingungen für das schnelle und starke Ausbreiten dieser Pilzkrankheit sind Feuchtigkeit bei Temperaturen unter 18°C. Unter diesen Bedingungen treten vor allem im Frühjahr verwelkte Triebe auf, deren Blätter ebenfalls welken und sich zuerst schmutziggrün, dann braun bis schwarz verfärben. Auf den immergrünen Blättern finden sich ausserdem schwarzbraune Flecken. In ihnen reifen Sporen heran, die für eine weitere Ausbreitung sorgen. Blätter mit diesen Flecken sterben ab und fallen herunter. Ursache für die Verbreitung sind auch eine schlechte Bodenqualität und hohe Bodenfeuchte. Dies erklärt, warum sich der Pilz am besten von Mai bis Juni und im Herbst, aber nicht im Juli / August ausbreitet – ausser, die Pflanzen werden im Sommer zu häufig bewässert.

Mein Tipp an Sie: Befallene Pflanzen sofort entfernen und vernichten! Ich rate zur Ursachenbekämpfung im Wurzelbereich. Einerseits helfen alle Massnahmen zur Bodenverbesserung mit guter Komposterde in Kombination mit Pflanzenkohle. Andererseits hilft es, zusätzlich Mikroorganismen in den Boden zu bringen. Zum Beispiel mit «EM Boden- Fit» auf der Basis von effektiven Mikroorganismen, oder mit «Avengelus Basic» auf der Basis von Trichoderma-Pilzen. Eine vorbeugende Pflanzenschutzbehandlung mit Fungiziden wie z. B. «Hortosan» im nächsten April / Mai wäre theoretisch auch möglich. Als reine Symptombekämpfung macht ein solches Vorgehen jedoch wenig Sinn, zumal die Behandlung regelmässig wiederholt werden müsste.

A. L.: An diversen Sträuchern habe ich im vergangenen Jahr weisse Beläge festgestellt. Was ist das? Und was kann ich dagegen tun?

BILD: ZVG

Je nach Pflanzenart haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Schildlausarten ausgebreitet, zum Beispiel die Hortensien-Wollschildläuse auf der Rückseite der Hortensienblätter, die Maulbeer- Schildläuse oder die Spindelstrauch- Deckelschildläuse. Die genannten Läuse befallen neben ihren namensgebenden Wirten manchmal auch andere Arten. 

Sie alle schützen sich mit Wachsausscheidung oder einem Schild. Die Bekämpfung erfolgt am besten mit Pflanzenschutzmitteln auf Basis von Rapsöl, wie z. B. mit SanoPlant-Winteröl von Maag, «Schildlaus-Stop» von Gesal oder «Rappol Plus» von Andermatt Biogarten. Für kleinere Pflanzen ist das anwendungsfertige «Spruzit® AF Schädlingsfrei» von Neudorff eine Option. Diese Mittel umschliessen mit einem dünnen Rapsölfilm Eier und Larven der überwinternden Schädlinge. Dadurch wird die Weiterentwicklung der Schadinsekten und Spinnmilben stark reduziert. Der optimale Anwendungszeitpunkt ist Ende Winter, wenn noch möglichst wenig Blätter die Befallsstellen abschirmen. Die Effektivität der Wirkung ist immer temperaturabhängig. Die Bekämpfung resp. Behandlung ist bei trockener Witterung ab 5 °C möglich. Die beste Wirkung erzielt man aber bei Temperaturen um 12 °C.

Die Behandlung sollte nach drei bis fünf Tagen wiederholt werden. Abhängig von den Witterungsbedingungen löst sich der Schutzbelag jeweils mehr oder weniger schnell auf. 

Es ist es empfehlenswert, vor der Behandlung offensichtliche Befallsstellen mechanisch zu entfernen. Entweder durch Wegschneiden der am stärksten befallenen Triebe oder durch das Wegbürsten. Ganz wichtig ist es auch, das betroffene Falllaub am Boden zu entfernen.

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Das Thema Garten beschäftigt die Leser der Hauseigentümer-Zeitung. Deshalb bieten wir unseren Lesern die Möglichkeit, ihre Gartenfragen einzusenden. Wir lassen diese durch den Spezialisten Erwin Meier-Honegger beantworten. 

Erwin Meier-Honegger, Gartenexperte und Inhaber Garten-Center Meier in Dürnten, beantwortet die Fragen aus der Leserschaft.